Kohte

Begriffserklärung

Die Kohte (auch Kote und Kothe) ist ein Zelttyp. Sie gehört zu den Schwarzzelten der deutschen Jugendbewegung, der deutschen Pfadfinder und mittlerweile auch anderer Jugendgruppen.

Bild

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Von LARS aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31102621

Geschichte

Die heute im deutschsprachigen Raum bekannte Kohte stammt ursprünglich aus der Deutschen (autonomen) Jungenschaft vom 1. November 1929, einem Bund innerhalb der Bündischen Jugend. Sie wurde um 1930 von Eberhard Koebel auf Basis der Zeltform der finnischen Samen (in der Region des Inari-Sees) entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den Pfadfindern und anderen Gruppen übernommen, allerdings ist sie bis heute im Wesentlichen auf den deutschsprachigen Raum beschränkt.

Aufbau einer Kohte

Eine Kohte besteht in der Regel aus vier Baumwolltüchern (Kohtenblätter, Kohtenbahnen oder Kohtenplanen genannt). Dies sind zwei an der Längsseite vernähte Stoffdreiecke, denen die Spitze abgeschnitten wurde. Diese lassen sich in Schlaufentechnik unter Verwendung von Regenabdeckleisten regendicht verbinden. Die Kohtenblätter werden an ein gebundenes Kreuz gehängt, das ursprünglich von einer Schere aus zwei Stangen gestützt wurde. Inzwischen sieht man aber am meisten die Variante, bei der das Kreuz frei hängend an eine außerhalb des Zeltes stehende Schere gebunden wird. Je nach Situation findet auch ein Mittelmast, an dem die Kohte hochgezogen wird, Verwendung. Die Schere oder der Mittelmast fällt nicht um, da sie/er durch Zug des Zeltes gehalten wird. Eine Kohte kann aber auch an jedem beliebigen senkrecht darüber befindlichen Punkt befestigt und hochgespannt werden. Eine gefährliche Variante ist ein Baum im Wind, der eine Kohte leicht zerreißen kann. Durch zusätzliches Abspannen von vier weiteren Ecken entsteht eine insgesamt achteckige Grundform.

Durch diese Konstruktion muss eine Gruppe auf Wanderung nur vier Kohtenblätter, ggf. eine Rauchlochabdeckung und Seile mitnehmen. Die notwendigen Hölzer für Aufstellstangen, Kohtenkreuz und Heringe finden sich im Wald. Die Kohte ist ein Zelt für den ganzjährigen Gebrauch für bis zu 6–8 Personen (Durchmesser 4,18 m) (bezogen auf die am weitesten verbreiteten Abmessungen).

Eine Kohte hat keinen Boden und in der Mitte ein quadratisches Rauchabzugsloch. Dadurch kann im Inneren ein offenes Feuer gemacht werden. Das Rauchloch kann mit einer Abdeckplane oder einem Poncho abgedeckt werden, um Feuchtigkeit abzuhalten. Manche Jugendgruppen bemalen ihre schwarze Kohte großflächig mit meist weißen Motiven. Die Farbe schadet dabei mehr oder weniger dem Gewebe, das durch die Farbe brüchig wird. Deshalb wurden anfangs farbige Ornamentstreifen angebracht. Heute gibt es nur wenige Gruppen, die sich diese Mühe machen, zumal die Kohten ohne Ornamentstreifen ausgeliefert werden. Mittlerweile bekommt man Kohten in fast jeder erdenklichen Farbe, was sich bei den Benutzern aber nicht durchgesetzt hat. Am ehesten werden als alternative Farben noch Weiß und Herbstrot verwendet.

Quelle: Wikipedia